Stadtgefängnis
Gefängnisse waren früher oft in Rathäusern und Türmen der Stadtmauer untergebracht. Zur Zeit des Baus des Schüttorfer Rathauses im Spätmittelalter und auch in der frühen Neuzeit war es eher unüblich, Gefangene zu längeren Haftstrafen zu verurteilen. Eher wurden Urteile wie Schandpfahl, Geldbuße oder – drastischer – der Verlust von Gliedmaßen oder die Todesstrafe verhängt. Die Gefängniszellen wurden daher eher temporär genutzt. Es ist zu vermuten, aber nicht belegt, dass auch im Schüttorfer Rathaus eine Gefängniszelle vorhanden war. Fest steht, dass in den Dreißiger Jahren in einem heute nicht mehr vorhandenem Anbau eine solche Zelle zu Kurzarresten diente. 2005 wurde zu Anschauungszwecken ein Kellerraum von der Stadt Schüttorf als „Gefängnis“ umgebaut, in dem die Schüttorfer Gästeführer seither touristische Gefangene bei Wasser und Brot bis zur Ausgabe der offiziellen Entlassungsurkunde gefangen halten.